Die Honigbiene hat Probleme – und damit auch das Ökosystem in dem sie lebt bzw. aus dem sie stammt. Millionen von Jahren hat die Honigbiene in den Wäldern dieser Erde ihr Zuhause gehabt. Dort lebten sie in Baumhöhlen. Inzwischen herrscht die Meinung vor, dass Honigbienen ohne imkerliche Betreuung in den Wäldern Mitteleuropas nicht mehr überleben können. Neueste Untersuchungen aber deuten darauf hin, dass die wildlebende Honigbiene doch noch existieren könnte. Diese Erkenntnisse inspirieren uns. Schafft sie es sich auch ohne imkerliche Betreuung gegen die diverse Belastungsfaktoren durch die intensive Landwirtschaft, Forstwirschaft, imkerliche Betriebsweisen und nicht zuletzt durch die Varroamilbe erfolgreich durchzusetzen und wenn ja, wie gelingt ihr das? Wir haben verschiedene Aktivitäten gestartet, die alle das Ziel verfolgen die Honigbiene in einer möglichst natürlichen Umgebung zu beobachten um sie am Ende besser zu verstehen.  


Honigbienen sind in eine Spechthöhle eingezogen. Nirgendwo können wir so authentisch das ursprüngliche Leben der Honigbienen beobachten wie hier. In einem Buchenstamm in 14m Höhe, bestimmen sie selbst über ihre Aktivitäten. Ein solches Nest haben wir im Jahr 2020 gefunden. Leider mussten wir im Februar 2021 den Tod dieses Volkes feststellen. Aber schon am 19. Mai 2021 zog ein neuer Schwarm ein.  Wir berichten.  

Im Hutewald im Osterwald weiden Rinder und seit 2019 wohnen dort auch Honigbienen in einer Klotzbeute. Dieses Volk hat den 1. Winter nicht überstanden.

In 2020 ist diese Klotzbeute gegen einen natürlich ausgehöhlten Stammabschnitt mit sehr porösen/morschen Innenwänden und mit deutlich geringerem Volumen ausgetauscht worden. Welche Wirkung hat diese neue Höhle auf die Bienengesundheit?  

Anfang Mai 2019 ist in unsere Zeidlerbuche im Springer Forst ein Naturschwarm einlogiert worden. Das Bienenvolk ist vor dem 1. Winter an der Varroa gestorben. Auch im 2. Jahr ist ein starker Befall zu beobachten. Am 12. April erlischt die letzte Hoffnung für dieses Volk. Wir versuchen die Ursachen zu ergründen.  

Mit der Bienenjagd (auch Beelining genannt) wollen wir wildlebende Honigbienen im Deister finden und klären, ob es sie noch gibt und ob sie ohne imkerliche Betreuung überlebens-fähig sind. 

Die Spechte spielen im Ökosystem Wald eine Schlüsselrolle. Denn sie zimmern die Höhlen, die von den unterschied-lichsten Tierarten genutzt werden. Auch die Honigbiene nutzt diese Höhlen. Wir hoffen, in solchen leer stehenden Spechthöhlen wild- lebende Honigbienen zu finden.

Blühfläche

Im Herbst 2020 legten wir eine mehrjährige Blühfläche von 2000m2 an. Sie wurde von Mai bis August intensiv von Honigbienen, Hummeln, Wildbienen und Schmetterlingen angeflogen.

Das war schön anzusehen, gut für das Leben Nektar liebenden Insekten. Aber es war auch Schwerstarbeit.  



Unsere Aktivitäten im Überblick:

Selbst geschaffene Bienenhöhlen (Höhlen in Stammabschnitten bzw. in einem lebenden Buchenstamm, jeweils in ca. 6 Meter Höhe im Baum platziert):  

  1. selbst ausgehöhlter Buchenstrammabschnitt Nähe Landschulheim Tellkampfschule (seit 2019) 
  2. natürlich ausgehöhlter Stammabschnitt im Hutewald (seit 2019)
  3. selbst ausgehöhlter Buchenstammabschnitt im Deister (seit 2020)
  4. selbst ausgehöhlter Fichtenstammabschnitt am Bückeberg (seit 2020).

Wild besiedelte Bienenhöhlen (alle Baumhöhlen sind natürlich entstanden und ohne menschlichen Einfluss von Honigbienen besiedelt worden):

  1. in ca. 2 Meter Höhe eines Zedernstamms im Wennigser Klostergarten (uns bekannt seit 2020)
  2. in ca. 14 Meter Höhe eines Buchenstamms im Deisterkessel in Springe (uns bekannt seit 2020)
  3. in ca. 2,50 Meter Höhe eines Buchenstamms zwischen Mittelrode und Gestorf (uns bekannt seit 2021)
  4. in ca. 3 Meter Höhe eines Buchenstamms zwischen Mittelrode und Gestorf (uns bekannt seit 2021).

geeignete Spechthöhlen in Beobachtung: 

  1. die Entstehung dieser Schwarzspechthöhle (ca. 20 Meter Höhe) in einer relativ morschen Buche wurde in 2020 von uns beobachtet
  2. diese Schwarzspechthöhle in einer relativ gesunden Buche (ca. 15 Meter Höhe) wurde 2020 von uns gefunden
  3. diese Schwarzspechthöhle in einer relativ gesunden Buche (ca. 10 Meter Höhe) wurde 2020 von uns gefunden
  4. diese Schwarzspechthöhle in einer relativ gesunden Buche (ca. 18 Meter Höhe) wurde 2021 von uns gefunden.

gefällte Habitatbäume:

  1. eine gefällte Buche im Deister mit hohlem Stamm am Wegesrand. Das Bienennest wurde durch das Fällen zerstört (März 2021)
  2. eine gefällte Buche im Deister mit hohlem Stamm am Wegesrand. Das Bienennest wurde durch das Fällen zerstört (April 2021)
  3. eine gefällte Esche im Stadtpark Springe. Das Bienennest war durch das Fällen zerstört (Mai 2021).

Eine ca. 2000m2-große Blühfläche am Stadtrand von Springe. Angelegt im Herbst 2020. 

 

Waldbiene e. V.

Warener Straße 44 - 31832 Springe

info.waldbiene@t-online.de

+49 (0) 5041-912533 

Gefördert durch: